72-Stunden-Aktion
aus: Die Glocke, (Himmel). Nur noch eine halbe Stunde, dann ist Mitternacht. Donnerstagabend stehen einige Jungen der heilpädagogischen
Wohneinrichtung „Hobbits“ des Kreis-Caritasverbands Warendorf an den Fenstern und können sich nicht sattsehen.
Der Platz vor dem Haus ist mit Flutlicht hell erleuchtet. Junge Leute messen Flächen aus, befüllen einen Zementmischer, gießen eine
Bodenplatte. Denn der Spielplatz der Außenstelle des Klara-Kinderheims in Unterberg soll erweitert werden. Dort soll eine große
Sandkiste entstehen. Dazu wird der Bau einer Hütte, in der Spielzeug gelagert werden kann, in Angriff genommen. Der Zeitplan bis
Sonntag ist enggeschnürt. Rund 30 fleißige Hände schaffen unermüdlich, egal wie spät es schon ist.
Baumaterial wird benötigt, das Baustoff Beese kostenlos zur Verfügung stellt. Schweres Arbeitsgerät wie Bagger und Rüttler stellen
die Lohnunternehmen Martin Pepinghege und die Gebrüder Neitemeier für das Sozialprojekt frei zur Verfügung. Trotz des Lärms,
der sich über vier Tage hinzieht, beklagt sich kein Nachbar. Schließlich ist die katholische Landjugend Beckum aktiv, die sich an der
72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend beteiligt, die alle fünf Jahre stattfindet. Damit gehören die jungen
Leute zu den 85 000 Teilnehmenden, die sich engagierten.
Wer hart arbeitet, muss auch gut essen, dachten sich Laura Große Kersting und Julia Kulke, die sich im Vorfeld um Sponsoren für die
Aktion gekümmert hatten, während sich André Möller und Vorsitzender Niklas Nuphaus der Planung widmeten. Die jungen Frauen
hatten auch bei der Sparkasse Beckum-Wadersloh und bei der Provinzial Kleinewiese leichtes Spiel. Die Kasse füllte sich.
Mit leckerer Bratwurst von Höpker-Schröder, Brötchen von Bäcker Lippling sowie Spaghetti und Gulaschsuppe von Volkmann und
Keller im Bauch gelingt die Arbeit ohne Probleme. „Den Kindern geht die Aktion ihrer Alltagshelden zu Herzen“, sagt Hobbit-Leiterin
Monika Eiken. „Wir sind alle so froh, dass man uns auf die Kinder aufmerksam gemacht hat“, fährt Franziska Otteloh, ebenfalls
Vorsitzende der Landjugend, fort. Nun ist das Projekt abgeschlossen. Und die Landjugend kann sich sicher über neue Mitglieder aus den Reihen der “Hobbits” freuen.